Wie ja viel im Netz zu lesen ist, funktioniert das Ausziehen der Lager aus dem Achsstummel mit dem Originalwerkzeug nicht so wirklich.
Ein Weg, die alten Dinger rauszubringen ist, die Stummel extrem zu erhitzen, damit das "Gummi" weicher wird und nachgibt. Ob die (Stahl-)Achse damit ein Problem hat - denke, das kommt auf die Temperatur an. Bei "rotglühend" aber auf jeden Fall.
Also haben wir ( Gerhard und ich) einen anderen Weg gewählt.
Obligatorisch: Die Achsgegenlager vom Fahrzeug abschrauben, dabei auf die ganzen Anbauteile achten; ggfs. ebenfalls abschrauben. Oder besser gesagt, die Schrauben abreißen und dann den Achslagerbock nacharbeiten ....
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Anschließend mit einer Säbelsäge den Kopf des Lagers abtrennen. Tip: Ein Sägeblatt = ein Lager. Wir haben es ausprobiert ...
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Nun mit einem (oder mehreren Bohrern) das Gummiteil aufbohren, je mehr Löcher, umso besser. Die übrigbleibenden Stege können mit einem Stechbeitel oder Meisel durchtrennt werden.
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Doch Achtung, wenn's blöd läuft, rutscht beim letzten Schlag die ganze Chose tief in den Achstummel. Das rausfrickeln ist nicht so einfach, wenn der Rest der Mannschaft dreckig lacht ... Frei nach dem Motto: Wer den Schaden hat, spottet jeder Beschreibung
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Nachdem das alte Lager dann draußen ist, wird der Achsstummel innen mit einer Stahlbürste gereinigt.
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Das Einsetzen klappt nur mit dem Originalwerkzeug halbwegs gut. Als Schmiermittel benutzen wir die gute Halbfettmargarine - das Zeug wird ranzig und verschwindet mit der Zeit, ohne eine Schmierwirkung zurück zu lassen. Schließlich sollen die Lager ja auch dauerhaft fest sitzen. Außerdem ist unklar, wie das Gummi auf mineralsiche Schmiermittel reagiert. Pflanzenfett ist jedenfalls harmlos.
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Tip: Auf der Unterseite der Achse sind ZWEI Löcher. Das Werkzeug muss in das vordere Eingreifen. Die Werkzeugverstärkung ist zwingend erforderlich, und darf auf keinen Fall fest angeschraubt sein, sonst zieht sich der Gummi nicht ins Loch. Man kennt das ja aus anderen Lebenslagen ...
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Trotz Werkzeug zieht sich das Lager immer wieder krumm; und muss mit weniger sanften Hammerschläge davon überzeugt werden doch bitte gerade ins Loch zu flutschen. Andere Lebenslagen und so ...
Wenn das Ding dann sitzt: Wieder alles zusammenschrauben und anschließend das neue, ruhigere Fahrgefühl geniesen.
FunFakt: Der TÜVler hat die Dinger bemängelt, obwohl die Lager selbst noch kein Spiel hatten.
Totzdem war das Gummi schon so alt, dass mit dem neuen Lager der Autowagen jetzt hinten 10mm höher steht.